Der 1. August steht natürlich nicht nur für das «Servalat-Bräteln»

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
Geschätzte Familienangehörige,
Wehrte Geschäftsleitung und verehrtes Residence Team
Es ist mir eine ausserordentliche Ehre, heute vor Ihnen stehen zu dürfen und mit Ihnen den Nationalfeiertag zu feiern. Gerne und sofort habe ich dieser Einladung zugesagt, weil ich grosse Freude habe, gemeinsam mit Ihnen diesen bedeutsamen Tag zu begehen und entsprechend auch zu würdigen. Und wo geht dies nicht schöner als hier im Altersheim La Residence?
Vielleicht kommt Ihnen das eine oder andere aus diesem Grusswort bekannt vor, deshalb bitte ich Sie um Verständnis. Es ist nämlich so, dass Sie, geschätzte 153 Bewohnerinnen und Bewohner von der Residence, insgesamt schon 12'546 Mal den 1. August feiern durften und dabei sicher schon vieles in Ihrem Leben gehört haben. 

Der 1. August steht natürlich nicht nur für das «Cervalat-Bräteln» über dem Feuer oder für das Geniessen vom 1. Augustweggen, obwohl dies kulinarisch betrachtet, bei den Geschmacksrezeptoren sicher die grössten Emotionen auslöst. Nein, der Nationalfeiertag steht für eine Zeit, wo wir uns auf unsere nationale Identität und die Werte, auf denen unser Land aufgebaut ist, besinnen. Er ist eine Gelegenheit, unsere Geschichte zu reflektieren, unsere Errungenschaften zu würdigen und unsere Zukunft mit Stolz und Optimismus zu gestalten.

Er gibt uns auch heute die Gelegenheit uns an jene zu erinnern, die vor uns waren und durch ihre harte Arbeit, ihren Mut und ihre Entschlossenheit die Grundlage für das Land geschaffen haben.
Ebenso möchte ich auch Ihnen, geschätzte Damen und Herren Pensionäre von der Residence, für den Wohlstand den Sie unseren Generationen X (Jahrgänge 1965-1980), Y (1981-1995), Z (1996-2010) und Alpha (2011-2023) hinterlassen haben, danken. Sie haben nach dem 2. Weltkrieg weder Mühe noch Arbeit gescheut und haben so die Wirtschaft und den Lebensstandard dorthin gebracht, wo wir heute stehen. Dabei sind Sie in der Regel noch mit weitaus weniger ausgekommen, als wir es uns heute gewohnt sind.

Als Bewohnerinnen und Bewohner dieses Altersheims sind Sie ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft. Ihre Lebenserfahrungen, Weisheiten und Geschichten sind von unschätzbarem Wert und verdienen Anerkennung und Respekt. Auf Ihrem Wissen muss die nächste Generation aufbauen. Vertrauensvoll überlassen Sie dieser jüngeren Generation das Ruder, um unsere Gesellschaft zu gestalten und sie wiederum für eine nächste Generation zu verbessern. Es liegt in unserer Verantwortung ein inkludierendes und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem alle Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft und Fähigkeiten ihr volles Potenzial entfalten können.

Damit dies gelingt, will der Regierungsrat den Kanton Schaffhausen als Lebens- und Wirtschaftsstandort stärken, die Energie- und Klimastrategie umsetzten, die Demografiestrategie weiterentwickeln und die Digitalisierung der kantonalen Verwaltung vorantreiben. Ebenso soll die Innovations- und Exportdynamik sowie der Wissenstransfer von Industrie, Gewerbe und Jungunternehmen im Kanton Schaffhausen weiter erhöht werden.

Auch die Projekte der Entwicklungsstrategie 2030 werden priorisiert. Bereits jetzt haben wir ein klares Zukunftsbild: Schaffhausen als Schwarm- und Nestregion. Eine Region mit Mut und Dynamik, die Menschen und Unternehmen anzieht. Eine Region, die Vertrautheit ausstrahlt. Eine Region, in der man Wurzeln schlägt und in der man sich geborgen fühlt. Eine Region, in der es sich zu Leben lohnt und die wir gemeinsam voranbringen möchten. Schaffhausen als eine Region, deren Werte für die Schweiz stehen.

Rund 200 Schaffhauserinnen und Schaffhauser von unterschiedlichem Geschlecht und Alter, von unterschiedlicher Bildungs- und Berufsgattung haben bei der Erarbeitung der Entwicklungsstrategie 2023 mitgewirkt. Möglicherweise haben Sie irgendwoher ihre Grundbotschaft mitbekommen: Es sollen Projekte, gemeinsam mit der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Angriff genommen werden, um so die Region Schaffhausen weiterzuentwickeln. Und hierbei gilt, wie Sie es bereits kennen und ebenso getan haben: «Denken – Mitmachen – Handeln»!

So können die verschiedenen Themengebiete, wie beispielsweise die dezentrale Grundversorgung, die lokale Fachkräfteausbildung oder die Willkommenskultur in Abstimmung mit der Demografiestrategie umgesetzt und auf Kurs gebracht werden.

Ein Thema, das dabei immer wieder aufkommt und täglich die Unternehmen, aber auch die öffentliche Hand und gemeinnützigen Dienstleister beschäftigt, ist der Fachkräftemangel. Aufgrund der Alterspyramide haben wir in der Schweiz immer weniger junge Menschen, um Arbeitsplätze zu besetzten. Vor allem im Gesundheitswesen, beziehungsweise im Pflegebereich ist es keine Seltenheit, dass Stellen nicht oder zu spät besetzt werden können. Dies verlangt vom übrigen Fachkräftepersonal eine hohe Flexibilität und auch Geduld, bis die Aufgaben wieder auf mehrere Schultern verteilt werden können.  Aus langjähriger Erfahrung als Heimreferent in Neuhausen am Rheinfall weiss ich, was dies für die Mitarbeitenden eines Alters- und Pflegeheims bedeutet. Trotz dieser grossen Herausforderung gelingt es ihnen, diese zu meistern, ohne dass die Bewohnerinnen und Bewohner oder Angehörigen gross etwas davon bemerken. Deshalb ist es angebracht, allen Mitarbeitenden hier im Haus, stellvertretend für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind, zu danken.

Meinen Dank möchte ich auch allen Familienangehörigen aussprechen, die ihre Lieben hier im Altersheim, aber auch zu Hause unterstützen und ihnen Liebe und Fürsorge schenken. Ihre Unterstützung und ihr Engagement sind unermesslich wertvoll. Sie sind eine wichtige Stütze für unsere ältere Bevölkerung und somit auch eine Entlastung für das Gesundheitswesen.

Lassen Sie uns diesen Nationalfeiertag im Geiste der Gemeinschaft und dem Miteinander feiern. Lassen Sie uns die Bande der Solidarität stärken und einander in Zeiten der Freude und Herausforderung beistehen. In diesem speziellen Jahr, in welchem unsere Bundesverfassung am 12. September 175 Jahre alt wird, wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Regierungsrates des Kantons Schaffhausen einen wunderbaren Nationalfeiertag.

Gerne hätte ich Ihnen heute einen 1. Augustweggen oder einen Cervalat als Präsent mitgebracht. Da ich aber davon ausgehen musste, dass sie heute bereits fein gespiesen haben, ist es mir eine Freude Ihnen einen 1. August-Spitzbueb zum Dessert zu überreichen.

Möge dieser Tag mit viel Freude, Glück und Erinnerung gefüllt sein.

Vielen Dank