Fehleinschätzung von RR Walter Vogelsanger!

„Ich hätte sollen“ reicht nicht mehr!

24. Juli 2021 von Markus Müller

RR Walter Vogelsanger
Fehleinschätzung von RR Walter Vogelsanger!

„Ich hätte genauer hinschauen müssen. Das nicht vorhandene Kostendach war ein Fehler. Den Gesamtregierungsrat nicht zu informieren war eine Fehleinschätzung. Als Vertreter der Politik hätte ich genauer hinschauen müssen. Wenn ich an eine Spitalratssitzung gehe muss noch besser vorbereitet sein.“ Mit diesen Worten an die Öffentlichkeit und einer Entschuldigung an den Kantonsrat glaubt der zuständige Regierungsrat Walter Vogelsanger, den Skandal um den Selbstbedienungsladen „Spitalrat“ als erledigt abtun zu können und tauchte wie gewohnt ab. In seiner Rechtfertigung vergleicht der Gesundheitsdirektor den Spitalrat mit einem Verwaltungsrat. Die für Verwaltungsräte heilige „Corporate Governance“ scheint aber in seinem Wortschatz nicht zu existieren.

Ohne mit einer Wimper zu zucken unterzeichnete er dilettantisch Verträge, überschritt munter seine Finanzkompetenz, liess Staatsgeld in private Säcke fliessen, informierte weder den Gesamtregierungsrat noch war er gewillt, trotz mehrfacher Aufforderung, der Aufsichtskommission und dem Kantonsrat Auskunft zu geben. Letzteres notabene ein Gesetzes Verstoss. Fehler können passieren. Aber wenn sie zur sich häufenden Selbstverständlichkeit werden muss eine Korrektur stattfinden und schweigendes Aussitzen darf nicht mehr toleriert werden. Wo etwa ist die Antwort auf die Forderung aus dem Kantonsrat, den Präsidenten des Spitalrats sofort freizustellen? Die Rechtfertigung, er sei ständig am Lernen, ist in Anbetracht eines Jahressalärs von über einer viertel Million ein Hohn. Ein minimaler Rucksack, der nach fünf Jahren Amtszeit grösser und nicht kleiner sein sollte, darf erwartet werden. Die Zugehörigkeit im Spitalrat als zu ändernden Systemfehler zu bezeichnen ist die Ankündigung sich aus der Verantwortung zu stehlen. Der Kantonsrat muss in Zukunft seine Aufsichtsaufgabe noch vermehrt wahrnehmen. Die Spezialkommission „Stärkung des Milizparlamentes“ wird ihre Schlüsse aus dem Skandal ziehen und ihre Anträge entsprechend formulieren müssen. Neben den grossen Kosten dieses Fehlverhaltens im Spitalrat werden diese Massnahmen nochmals viel Geld kosten.