Wellness-Oase mit Munotblick!

Ganzjährig nutzbare Rhybadi: Wellness-Oase mit Munotblick! Grossstadtrat Daniel Preisig bringt die Idee einer Wellness-Oase Rhybadi auf den Tisch.

26. August 2010 von Daniel Preisig

Die Rhybadi - ein Juwel nahe der Schaffhauser Altstadt - ist wegen des Mitteleuropäischen Wetters (30 bis 35 Sonnentage pro Jahr) nur schlecht benutzt. Deshalb fordert Grossstadtrat Daniel Preisig, dass im Rahmen der anstehenden Sanierung geprüft wird, ob in der Rhybadi eine Sauna eingerichtet werden könnte.

POSTULATSTEXT:

 

Der Stadtrat wird eingeladen zu prüfen, die Schaffhauser Rhybadi im Rahmen der anstehenden Sanierung mit einem ergänzenden, ganzjährig nutzbaren Wellness-Bereich (Sauna, Dampfbad, Ruheraum) zu erweitern.

Für den Betrieb und die Investitionen des neuen Wellness-Bereiches sollen private Betreiber bevorzugt werden. Die notwendigen baulichen Massnahmen sollen die Vorgaben des Denkmalschutzes berücksichtigen und den einmaligen baulichen Charakter der Flussbadeanstalt nicht verändern.

 

BEGRÜNDUNG:

 

Die Rhybadi zählt zu den Wahrzeichen der Stadt Schaffhausen, auf das die Einwohnerinnen und Einwohner zu Recht stolz sein können. In den nächsten Jahren steht eine umfassende Sanierung der einzigartigen Schaffhauser Flussbadeanstalt an. Der Stadtrat erwägt, bei der Sanierung die Rhybadi mit einem gastronomischen Angebot zu ergänzen.

 

In unseren Breitengraden zählt man durchschnittlich 30 bis 35 Tage mit badetauglichem Wetter. In den anderen Tagen ist eine normale Badenutzung nicht wirklich möglich. Eigentlich schade, angesichts der einzigartigen Lage nahe der Altstadt und dem Charakter dieses Bauwerks. Schade vor allem aber auch, wenn man die grossen Investitionen bedenkt, die für den Erhalt der 1870 erbauten Rhybadi notwendig werden. Wir geben viel Geld aus für Sanierung und trotzdem ist die Rhybadi nur eine ganz kurze Zeit nutzbar.

 

Wellness-Angebote (Sauna, Dampfbad) erfreuen sich rasant wachsender Beliebtheit. Vor allem in Deutschland schiessen solche öffentlich nutzbare Anlagen wie Pilze aus dem Boden. Saunen, Dampfbäder und gepflegte Erholungsbäder weisen traumhafte und krisenresistente Wachstumsraten auf. Die Gäste sind bereit, weite Strecken zu reisen, um die besonders schönen Orte zu besuchen, wie z.B. die Pfahlbausaunen am Bodensee. In der Schweiz stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung. Saunen und Wellness-Anlagen lassen sich privatwirtschaftlich rentabel betreiben, wie verschiedene Beispiele zeigen. Auch das «Aisuma» in der KSS, das von Synergien mit dem Hallenbad profitieren kann (Personal, Nutzbarkeit Schwimmbecken), funktioniert kostendeckend und ohne Unterstützung der Stadt.

 

Ein ganzjährig nutzbares Wellness-Angebot in der Rhybadi könnte für Schaffhausen eine Gelegenheit sein, einen gemütlichen, einzigartigen Ort in Stadtnähe zu schaffen. Das «Rhybadi Spa» (Arbeitstitel) wäre bestimmt einzigartig: Wo sonst kann man mit Blick auf den Munot, die Stadtkulisse und den Rhein gepflegt saunieren? Die Rhybadi wäre ein Ort der Ruhe und Erholung für Einheimische, die nach einem anstrengenden Arbeitstag Erholung suchen. Aber auch touristisch wäre das «Rhybadi Spa» mit Sicherheit ein Highlight: Perfekt kombinierbar mit den Genuss-Angeboten der Region (Wein, Natur, Gourmet-Küche) könnte sich die Wellness-Oase zum Magnet für Gäste des Schaffhauserlandes entwickeln. Die Hotellerie, die Restaurants und Bars in der nahen Altstadt könnten profitieren. Kein Zweifel: Das Innovationsprojekt «Rhybadi Spa» würde Schaffhausen gut anstehen!

 

Eine Konkurrenzierung der bestehenden Angebote in der Stadt (Aisuma in der KSS und Eurofit) ist natürlich zu bedenken. Das «Rhybadi Spa» wäre aber klar auf Erholung ausgerichtet, dies im Gegensatz zu den bestehenden Angeboten, die zumindest teilweise eher sportlich ausgerichtete Einrichtungen sind.

 

Bereits heute gibt es eine kleine Sauna in der Rhybadi, welche aber leider nicht der ganzen Bevölkerung offen steht.

 

Für die Umsetzung dieser Vision bedarf es einer Reihe komplexer Fragen zu beantworten und Einschränkungen zu beachten:

 

- Bauliche Möglichkeiten im bestehenden Baukörper unter Berücksichtigung der Anliegen des Denkmalschutzes

Welche Möglichkeiten unter Berücksichtigung der Denkmalpflege bieten sich, die notwendige Infrastruktur wie Garderoben, Sanitäranlagen, Duschen, Saunen (Finnische Sauna, Bio-Sauna, Dampfbad, …), Ruheraum (möglichst mit Aussicht) und evt. ein beheiztes Kleinbecken (Whirlpool) unterzubringen? Können diese Anlagen in den bestehenden Baukörper entlang der strassenseitigen Flanke und der Spitze untergebracht werden? Gibt es zusätzlichen Bedarf an Sicherheitselementen (z.B. Geländer, rutschfeste Beläge)?

 

- Bauliche Ergänzungsmöglichkeit: Badeschiff?

Als Alternative oder ggf. als Kombination ist eine bauliche Ergänzung der Rhybadi (innerhalb oder ausserhalb des schiffsförmigen Rumpfes) denkbar. Ein besonders ausgefallenes Bespiel dazu ist das Badeschiff in Berlin. Wäre eine ergänzende, ggf. schwimmende Erweiterung nach dem Vorbild eines Badeschiffes in Berlin, sinnvoll und möglich? Gibt es diesbezüglich Einschränkungen des Wasserkraftwerkes (Strömungsbeeinflussung)?

 

- Zusammenarbeit mit Gastronomie- und Badebetrieb, Vereinbarkeit der Betriebsarten

Die Personalkosten eines Wellness-Betriebes sind entscheidend für dessen Wirtschaftlichkeit. Deshalb ist es wohl unumgänglich, in diesem Bereich eine Zusammenarbeit mit dem Bade- und Gastronomieangebot anzustreben. Der Sauna- und Badebetrieb verlangt die ununterbrochene Anwesenheit eines Bademeisters. Neben den personellen Synergien und jenen im Infrastrukturbereich (Nutzung der gleichen Garderoben, Duschen, Eingangsbereich) muss der Nacktbereich vom Badehosenbereich getrennt sein. Das gleiche gilt natürlich auch für künftige gastronomische Einrichtungen wie z.B. eine Sommer-Lounge.

 

- Finanzierung, Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen für Investition und Betrieb

Wie einleitend ausgeführt sind Wellness-Anlagen grundsätzlich wirtschaftlich und können ohne staatliche Hilfen funktionieren. Interessant wäre deshalb zu wissen, wie das Interesse privater Investoren bez. Investitionen und Betrieb für ein konkretes Projekt (nach Abklärung der obigen Fragen) aussieht.

 

Mit diesem Postulat möchte ich den Stadtrat damit beauftragen, die Möglichkeit einer Wellness-Anlage in der Rhybadi fundiert abzuklären und dem Grossen Stadtrat Bericht zu erstatten. Es wäre schade, wenn wir diese Möglichkeit ohne seriöse Prüfung verpassen würden.

 

Für die Abklärungen soll ein möglichst kostengünstiges Verfahren wie z.B. Studienaufträge gewählt werden (wie dies ja bereits für den Gastronomiebetrieb gemacht wurde).

 

Mit besten Grüssen

 

Daniel Preisig