Würdigung von alt Regierungsrat Erhard Meister
Am letzten Donnerstag, 23. Mai, nahmen zahlreiche Freunde und Bekannte an einer eindrücklichen Trauerfeier Abschied von alt Regierungsrat Erhard Meister.
Kurz nach seinem 65-sten Geburtstag erhielten wir die traurige Nachricht vom plötzlichen Tode unseres liebenswerten Freundes Erhard Meister. Der Verstorbene hat viele Aufgaben im öffentlichen Bereich – sei es in der Politik, im Vereinswesen oder in gemeinnützigen Institutionen – wahrgenommen.
Nach dem Besuch der Kantonschule studierte er an der ETH Zürich Agronomie. Anschliessend setzte er seine Studien an der amerikanischen Michigan University fort und schloss als Master und Doktor ab. Zurück aus den USA wandte er sich der Forschung und Entwicklung an der eidgenössi-schen Forschungsanstalt Reckenholz zu und wurde kurze Zeit darauf in die operative Geschäftslei-tung berufen. Sein Wille und seine Zielstrebigkeit, in der Politik etwas zu bewegen, befähigte ihn in allen Teilen, das Amt des Gemeindepräsidenten seiner Heimatgemeinde Merishausen auszuüben. Während seiner Zeit als Gemeindepräsident von 1985 bis 1998 blieb er stets unseren SVP-Grundsätzen und unserem Gedankengut treu. Die Anliegen der Arbeitsgemeinschaft Kulturland-schaft Randen (KURA) lagen ihm als Gründungsmitglied sehr am Herzen. In seiner Funktion als Finanzreferent setzte er sich erfolgreich für zukunftsweisende Strukturen ein.
Nach dem Rücktritt von Regierungsrat Hans-Jörg Kunz nominierten die Delegierten der SVP-Kantonalpartei Erhard Meister zum Regierungsrats-Kandidaten. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wählten ihn mit einem Glanz-Resultat in die Schaffhauser Regierung.
In seiner „Regierungserklärung“ vor den Delegierten der SVP hielt er folgendes fest:
Er, EM, sei willens und fähig, das Fundament des Kantons für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken. Er baue auf eine wettbewerbsfähige, umwelt- und menschengerechte Wirtschaft und wolle der Natur und den Menschen viel Raum zur Entfaltung geben. Er besitze die Kraft und den Mut, Schaffhausen mit Weitsicht in die Zukunft zu führen, zum Wohle der Bevölkerung.
Rückblickend dürfen wir mit Genugtuung feststellen, dass Erhard Meister an der Umsetzung dieser strategischen Grundsätze massgeblich beteiligt war. Er hat Verantwortung im hohen Masse übernommen, um im Kanton Voraussetzungen zu schaffen, die den kommenden Generationen Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität in unserer attraktiven Stadt und in den schönen Landgemeinden ermöglichen.
Der verstorbene alt Regierungsrat hat sich für starke Strukturen der Schaffhauser Gemeinden eingesetzt, indem er den Ausbau des Kantonalen Finanzausgleichs parallel zur Lastenverteilung innerhalb von finanzschwachen Gemeinden im Zuge der Aufgaben- und Finanzierungsentflechtung zwischen dem Kanton und den Gemeinden vorantrieb und durchsetzte.
Das Amt als Volkswirtschaftsdirektor war für ihn wie zugeschnitten. Wenn es um die Stärkung der Schaffhauser Volkswirtschaft ging oder es wurden Schwerpunkte der Legislatur in der Partei und in langen Fraktions-Sitzungen diskutiert, blühte er auf und seine Augen glänzten, wenn er sich mit Herzblut für „ seine Vorlagen“ einsetzte. Erhard hatte Visionen und schaute verheissungsvoll in die Zukunft unseres Kantons. Vergangenheitsbewältigung oder sog. „Geschichtsforschung“ mochte er nicht.
Erhard Meister war ein hervorragender und weit über die Partei- und Kantonsgrenzen hinweg anerkannter Magistrat. Er war am Auf- und Ausbau der Schaffhauser SVP massgeblich beteiligt. Ihm lagen die Anliegen der Bevölkerung und aller sozialen Schichten sehr am Herzen.
Dank ihm und seiner Überzeugungskraft konnte die Partei kontinuierlich ihre Wähleranteile steigern und sich zur wählerstärksten Partei in unserem Kanton etablieren.
Die SVP des Kantons Schaffhausen und unser Kanton verlieren eine geschätzte Persönlichkeit, der wir zu grossem Dank verpflichtet sind. Wir trauern um einen liebenswerten und treuen Freund. Erhard wird in unseren Herzen weiter leben.
Seiner Frau Cindy und seinen Angehörigen entbieten wir unser herzlichstes Beileid. Adieu lieber Erhard.
Werner Bolli, Parteipräsident