Schaffhauser Schüler über dem Schnitt, und das ohne flächendeckende Schulleitungen!
Widerspricht sich der Erziehungsdirektor bewusst oder unbewusst?
Den Schaffhauser Nachrichten vom 25. Mai ist zu entnehmen, dass die Schaffhauser Schüler im nationalen Vergleich gegenüber anderen Kantonen überdurchschnittlich gut abschneiden. Das ist hoch erfreulich und an dieser Stelle muss ein grosses Lob an unsere Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen werden. Sie machen wirklich einen tollen Job und vermitteln unseren Kindern das notwendige Rüstzeug, damit sie ihren Weg gehen können.
Regierungsrat Christian Amsler äussert sich wie folgt: «Die Resultate zeigen, dass sich ein grosses Engagement und gezielte Investitionen in die Bildung lohnen und sich nachhaltig positiv an der Basis in Schule und Unterricht auswirken».
Das klingt sehr gut, doch wirft es auch viele Fragen auf. Wir sind gemäss Aussage des Erziehungsdirektors der einzige Kanton, der keine flächendeckenden Schulleitungen hat. Das sei ein grosser Nachteil und er freue sich, dass nun auch der Kanton Schaffhausen sich auf den Weg zu flächendeckenden Schulleitungen macht.
Da widerspricht sich der Erziehungsdirektor bewusst oder unbewusst.
Der Bericht zeigt klar auf, dass wir in Schaffhausen bessere Ergebnisse erziehen, wie unsere Nachbarkantone, welche sich mit ihren Schulleitungen brüsten. Wir investieren auch in Zukunft besser in Schulzimmer als in den Verwaltungsapparat. Die Schulleitung schafft nicht besseren Unterricht und erzielt auch keine besseren Resultate bei Prüfungen.
Dass der Bericht «Gutes Zeugnis für die Schaffhauser Schulen» nicht nach dem Gusto der Zentralisierungsturbos und Schulleitungsgläubigen ausgefallen ist, ist verständlich und bringt sie in Erklärungsnotstand. Doch sie werden mit Sicherheit wieder eine Erklärung finden, welche sie den Stimmberechtigen mit Honig versehen schmackhaft machen werden. Doch nun haben es die Stimmberechtigen von neutraler Stelle schwarz auf weiss. Die Schulleitungen bringen uns keinen besseren Unterricht und den Schülern schon gar nicht bessere Noten.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
1. Wie erklärt sich der Regierungsrat diese tollen Ergebnisse der Schaffhauser Schülerinnen und Schüler ohne flächendeckende Schulleitungszwang?
2. Ist der Regierungsrat nicht auch der Meinung, dass wir in Zukunft unser Geld besser im Schulzimmer investieren als in die Verwaltung?
3. Weshalb predigt der Regierungsrat gebetsmühlenartig und im Wissen, dass seine Aussage falsch ist, dass wir für bessere Ergebnisse in der Schule, flächendeckende Schulleitungen brauchen?
4. Wird der Regierungsrat nun noch einmal über die Bücher gehen und sich von seinem Zentralisierungswahn und der Einführung von flächendeckenden Schulleitungen distanzieren?
5. Ist es richtig, dass Schaffhausen ohne Schulleitungen bessere Resultate erreicht hat, als die vom Regierungsrat hochgelobten Kantone, welche Schulleitungszwang eingeführt haben?
6. Falls ja, weshalb will der Regierungsrat das Geld in den Verwaltungsapparat stecken und das Niveau den schlechteren Kantonen angleichen?
7. Ist der Regierungsrat nicht auch der Auffassung, dass unser bewährtes Schulsystem beibehalten werden soll, damit wir auch in Zukunft tolle und vor allem bessere Resultate erreichen als diejenigen Kantone, welche Schulleitungen eingeführt haben?
8. Teilt der Regierungsrat die Meinung, dass eine gute Schule durch gute und engagierte Lehrerinnen und Lehrer entsteht und nicht durch die Verwaltung? Falls nein, weshalb nicht?
9. Falls der Regierungsrat diese Ansicht teilt, weshalb steht er nicht öffentlich dazu und hält an diesem Erfolgsmodell fest?
Für Ihre umgehende Antwort danke ich Ihnen im Voraus bestens.