Öko-Indoktrination zu Weihnachten?
Oder: kann ein Energiespar-Puzzle wirklich Freude bereiten?
Sehr geehrter Herr Stadtpräsident
Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte
Mit Verwunderung haben wohl einige städtische Mitarbeitende ihr letztjähriges „Weihnachtsgeschenk" zur Kenntnis genommen: Ein Energiespar-Puzzle von SH Power und ein nettes, wohl eher erzieherisch als weihnachtlich gemeintes Begleitschreiben des Personaldiensts und der Gesundheitsförderung der Stadt Schaffhausen. Als Energiesparer für eine nachhaltige Zukunft engagieren sollen sich die städtischen Mitarbeitenden. Als Belohnung winken Preise wie Rheinmacher-DVDs, KSS-Abonnements oder als Hauptpreis ein E-Bike. Ein besinnliches Weihnachtsgeschenk sieht meiner Meinung nach anders aus. Offenbar sehen dies viele städtische Angestellte ebenso — wie sonst ist es zu erklären, dass sich in den Büros die Spiele noch heute stapeln? Zudem stellt sich die Frage, warum für Weihnachtsgeschenke an sämtliche städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter SH Power als Absender missbraucht wird. Wurde hier bewusst die parlamentarische Mitsprache umgangen und die Hintertür über das Budget der Werke gewählt?
Gerne möchte ich vom Stadtrat folgende Fragen beantwortet erhalten:
1. Wer hat entschieden, dass alle städtischen Angestellten zu Weihnachten 2017 ein Energiespar-Puzzle erhalten? Waren die Verwaltungskommission und der Stadtrat involviert?
2. Denkt der Stadtrat, dass den Mitarbeitenden mit diesem Spiel wirklich eine Freude gemacht werden konnte?
3. Ist der Stadtrat nicht der Meinung, dass ein Weihnachtsgeschenk keine politische Botschaft beinhalten sollte?
4. Was hat die Herstellung und die Verteilung des Spiels an alle Mitarbeitenden gekostet, und wer kommt für diese Kosten auf?
5. Warum macht die Stadt Weihnachtsgeschenke für alle Mitarbeitende über SH Power und nicht über das ordentliche Budget, wo die Mitsprache des Parlamentes gewährleistet ist?
6. Wer hat den Hauptpreis gesponsert? Wird hier indirekt wieder der Steuerzahler oder der Stromkunde von SH Power dafür aufkommen müssen?
7. Wann endlich stoppt die Stadt die Indoktrinierung ihrer Mitarbeitenden und Bürger mit diesem unsäglichen Öko-Terror? Erachtet sie ihre Mitarbeitenden und ihre Bürger als unmündig, hier eigene
Entscheidungen zu treffen?
Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im Voraus.