Attraktivierung des Lehrerberufes

Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin

Sehr geehrte Damen und Herren Regierungsräte

Am 11. März 2012 hat die Stimmbevölkerung des Kantons Schaffhausen die zwangsweise Einführung von Schulleitungen ab¬ge¬lehnt. Am Rande der Diskussion um die Schulleiter-Vorlage verlangten die Lehrer eine Entlastung statt mehr Bürokratie. Im Zentrum der Diskussion standen Forderungen für eine Anpassung der Lehrerlöhne (vor allem für Neulehrer) und eine Er¬hö¬hung der Entlastungsstunden. Immer wieder wurde bemängelt, dass die Attraktivität des Lehrerberufes in unserem Kanton aufgrund der Lohnsituation tiefer sei als in den Nachbarkantonen und es langfristig entsprechend schwieriger sei gute Lehrer zu rekrutieren. Der Regierungsrat führt derzeit Gespräche mit dem Schaffhauser Lehrerverband LCH SH.

 

Wir erachten es als wichtig, in diesem Bereich zunächst Transparenz über die Ausgangslage und die möglichen Lösungsansätze zu schaffen, bevor politische Lösungen beschlossen werden.

In diesem Zusammenhang danken wir für die Beantwortung folgender Fragen:

1. Teilt der Regierungsrat die Ansicht, dass Lehrerstellen im Kanton Schaffhausen in finanzieller Sicht nicht kon¬kur¬renz¬fähig
     sind mit jenen der Nachbarkantonen sowie in anderen, vergleichbaren Kantonen? Gibt es Zahlen¬material zum Vergleich der
     Lehrerlöhne im Verlauf ihrer Karriere, um diese These zu untermauern bzw. zu widerlegen? Welche Unterschiede gibt es bei
     den Lehrerlöhnen im Vergleich zu den unmittelbar auf der anderen Rheinseite liegenden Gemeinden (z.B. Feuerthalen)? Danke
     für eine tabellarische Aufführung der Zahlen in der Antwort.

2. Als wie wichtig schätzt der Regierungsrat die konkurrenzfähige Entlöhnung der Lehrer als Instrument zur Gewinnung guter
     und ausgezeichneter Lehrer und somit für den langfristigen Erhalt der Schulqualität ein?

3. Welche Vor- und Nachteile sieht der Regierungsrat bei der Erhöhung der Lehrerlöhne als Attraktivierungsmassnahme? Welche
     Mehr- bzw. Minderkosten würden dem Kanton und den Gemeinden (zusammen) entstehen, wenn alle Schaff¬hau¬ser Lehrer
     nach Zürcher, Thurgauer, anderen vergleichbaren Kantonen (z.B. Appenzell Ausserrhoden) Mass¬stäben bzw. dem
     gesamtschweizerischen Mittel entlöhnt würden?

4. Wie beurteilt der Regierungsrat die Vor- und Nachteile einer Erhöhung der Entlastungsstunden als
     Attraktivierungs¬mass¬¬nahme? Würde der Regierungsrat bei einer solchen Lösung die Gewährung zusätzlicher
     Entlastungsstunden mit konkre¬ten Forderungen an die Lehrerschaft verbinden? Falls ja, welche? Und betrachtet der
     Regierungsrat eine attrak¬tive Entlastungsstunden-Regelung als wirksames Instrument zur Gewinnung der besten
     Lehrertalente auf dem Arbeits¬markt?

5. Zieht der Regierungsrat andere Attraktivierungsmöglichkeiten in Betracht? Falls ja, welche?

6. Sieht der Regierungsrat Möglichkeiten zur Kompensierung allfälliger Mehrausgaben durch Einsparungen im eigenen
     Departement (Stellenprozente des Erziehungsdepartementes gem. Stellenplan: 92), z.B. durch eine Verminderung der
     Reformprojekte oder der Besuch von Konferenzen?

 

Mit besten Grüssen

 

SVP Samuel Erb